Würzburg (POW) Das Bistum Würzburg hat sich mit Nachdruck gegen einen zweiten verkaufsoffenen Sonntag am 10. April 2011 anlässlich der Frühjahrsmesse in Würzburg ausgesprochen. „Der Sonntag gibt dem Menschen die Freiheit, an einem Tag in der Woche nicht den Zwängen und Interessen der Arbeit und des Konsums ausgesetzt zu sein“, schreibt Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand in einer Stellungnahme an die Stadt zum Antrag des Handelsverbands Bayern und weiterer Unterzeichner. Ohne Sonntag wäre jeder Tag ein Werktag, betont Hillenbrand weiter und beruft sich in seinem Brief auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2009. Das hatte nach einer Verfassungsbeschwerde der katholischen und evangelischen Kirche festgestellt, dass „Einkaufsevents den schützenswerten Sonn- und Feiertagscharakter verändern“. Ein zu erwartender hoher Besucherstrom zur Frühjahrsmesse rechtfertige keine Öffnung der Geschäfte. Hillenbrand erinnerte auch an die Mitarbeiter des Einzelhandels: Sie seien durch die verlängerten Öffnungszeiten von Montag bis Samstag bereits zu hoher Flexibilität gezwungen. Ein verkaufsoffener Sonntag sei eine weitere Belastung für die Beschäftigten und deren Familien. Die Stadt Würzburg hatte das Bistum zuvor gebeten, eine Stellungnahme zum Vorschlag, einen zweiten verkaufsoffenen Sonntag einzurichten, abzugeben.
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