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Fairer Kaffeeklatsch am Untermain

Aschaffenburger Solidaritätskaffee und Würzburger Partnerkaffee auf Erfolgskurs

Mainaschaff/Aschaffenburg/Würzburg (POW) Zu einem Gedankenaustausch über Marketingstrategien haben sich in der Mainaschaffer Rösterei Braun in kaffeegeschwängerter Luft die Mitglieder der beiden großen unterfränkischen Kaffeevereine getroffen. Der 1994 gegründete Aschaffenburger Solidaritätskaffee e.V. und der vier Jahre später nach dessen Vorbild entstandene Würzburger Partnerkaffee e.V. vertreiben fair gehandelten Kaffee aus Kolumbien beziehungsweise Tansania. Beide Vereine lehren den großen Kaffeekonzernen zumindest regional das Fürchten. Zwar beläuft sich der Anteil des fair gehandelten Kaffees bundesweit auf weniger als zwei Prozent, doch können die beiden Vereine pro Jahr zusammen über 50 Tonnen Kaffee absetzen. Kunden haben sie nicht nur in Unterfranken, sondern in ganz Deutschland.

Den Produzenten bezahlen sie zum einen deutlich höhere – faire – Einkaufspreise als die großen Konzerne, zum anderen unterstützen sie in den Herkunftsländern soziale, medizinische, landwirtschaftliche oder entwicklungspolitische Projekte. Konnte der Aschaffenburger Verein, dem 30 überwiegend persönliche Mitglieder angehören, im vergangenen Jahr 20.000 Euro nach Kolumbien überweisen, so waren es beim Würzburger Partnerkaffee 44.000 Euro. Er besteht aus zehn großen institutionellen Mitgliedern: Stadt und Diözese Würzburg, Diözesan-Caritasverband, Missionsärztliches Institut, Missionsbenediktiner Münsterschwarzach, evangelisch-lutherisches Dekanat Würzburg, Katholischer Deutscher Frauenbund, Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW), Afrikaclub und Infomarkt Eine Welt.

Bis diese Mitglieder den Kaffee auch selber in den meisten ihren eigenen Einrichtungen eingesetzt haben, war es ein weiter Weg, erklärte Geschäftsführer Klaus Veeh, der im Missionsreferat der Diözese Würzburg arbeitet. Sein Aschaffenburger Kollege Dr. Lutz Nevermann kennt die Hürden, neue Kunden zu gewinnen. Der Preiskampf sei unglaublich hart in diesem Geschäft, der Markt heiß umkämpft. „Doch wenn die Leute unseren Kaffee erst einmal probiert haben, bleiben sie meist dabei“, hat er schon oft erlebt. Das liege nicht nur an dem Solidaritätsgedanken, der hinter diesem Geschäft steht, sondern auch an der guten Qualität des Kaffees. Nur bester Hochlandkaffee werde verarbeitet, der Aschaffenburger Verein importiere sogar nur noch Bio-Kaffee. Ein langes Röstverfahren, das im Gegensatz zur großindustriellen Schnellröstung von manchmal weniger als einer Minute bis zu 15 Minuten dauert, sorgt für ein unvergleichliches Aroma und gute Bekömmlichkeit.

Jedes Jahr steigern beide Vereine ihren Umsatz um einige Prozentpunkte. Ein Ende ist nicht in Sicht und auch nicht beabsichtigt. „Denn unsere Freunde in Kolumbien und Tansania sind auf diese Hilfe zum Überleben angewiesen“, betonten Veeh und Nevermann. Würzburger und Aschaffenburger Partnerkaffee gibt es in vielen Edeka- und Kupsch-Märkten, in allen Eine-Welt-Läden und bei den Missionsbenediktinern in Münsterschwarzach. Zu den Großabnehmern gehören Klöster, Kantinen, Lokale, Schulen, Kirchengemeinden und Krankenhäuser.

(4607/1548; E-Mail voraus)

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