Münsterschwarzach/Würzburg (POW) Als bleibend wichtig hat Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand die Aufgabe der Landwirtschaftlichen Familienberatung (LFB) in der Diözese Würzburg bezeichnet, Familien in Schwierigkeiten zu helfen und sie bei der Entwicklung neuer Wegperspektiven zu unterstützen. Hillenbrand sprach beim Festgottesdienst anlässlich des 10. Jubiläums der Einrichtung am Donnerstagabend, 29. Mai, in Münsterschwarzach. Gleichzeitig beauftragte er sieben neue ehrenamtliche Beraterinnen und Berater. Träger der Einrichtung sind die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) und die Katholische Landvolkbewegung (KLB). Das Jubiläum stand unter dem Motto „Land unter in der Landwirtschaft oder Silberstreif am Ackerrand – Braucht es in Zukunft noch die Landwirtschaftliche Familienberatung?“
Beim Festgottesdienst in der Kapelle des Egbert-Gymnasiums beauftragte der Generalvikar zusammen mit LFB-Geschäftsführer Wolfgang Scharl und Landvolkseelsorger Domvikar Christian Wöber die neuen Berater Bärbel Egbers (Oberaltertheim), Anette Kroder-Mahr (Würzburg), Silvia Weisenberger (Eßleben), Christiane Wiener (Lülsfeld), Gerald Düchs (Rittershausen), Stefan Oppmann (Veitshöchheim) und Max von Galen (Sulzbach-Soden). Damit gibt es insgesamt 19 ehrenamtliche Berater.
Hillenbrand nannte als einen Grundauftrag der LFB, in Schwierigkeiten und im Scheitern Hilfen zu geben und Überlebensperspektiven aufzuzeigen. Menschen aufzurichten bedeute, ihnen zu helfen, die Wirklichkeit wieder umfassend wahrzunehmen und eingeschränkte Sichtweisen zu überwinden. „Das lässt sich durchaus auf die Landwirtschaftliche Familienberatung beziehen.“ Menschliche Hilfe ermögliche schließlich auch eine neue, freiere, unverstellte Gottesbeziehung. Insofern sei zwischenmenschliches Engagement, wie es die LFB betreibe, immer auch Glaubenshilfe. Diakonisches Tun erhelle die Sicht auf Gott.
Beim Festabend in der Katholischen Landvolkshochschule „Klaus von Flüe“ sprach Bernhard Weiler, Präsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV) Unterfranken. Er würdigte die ehrenamtliche Arbeit der LFB, bei der nicht auf die Uhr geschaut werde. Gleichzeitig empfahl er, die Beratung unter den rund 75.000 Angehörigen auf landwirtschaftlichen Betrieben in Unterfranken noch stärker bekannt zu machen. Seit Jahren sei die heile Welt der landwirtschaftlichen Familie gebröckelt. Für die Landwirtsfamilien sei es deshalb wichtig, externe Hilfe auch zu akzeptieren. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Augen offen haben für die Nöte der Menschen und ihnen Hilfen geben können.“
Seit zehn Jahren bietet die LFB kostenfreie Beratung für Familien und Einzelpersonen aus der Landwirtschaft mit betrieblichen, finanziellen, persönlichen, familiären oder gesundheitlichen Problemen. 231 Familien oder Einzelpersonen nahmen das Angebot wahr. Da häufig Paare und Familien in der Beratung sind, geht die LFB insgesamt von rund 700 bis 800 beratenen Personen aus. Meist fanden mehrere persönliche Gespräche statt, manche Familien wurden über mehrere Jahre hinweg begleitet. Knapp 1000 persönliche Beratungsgespräche fanden auf dem Hof oder in der LFB-Geschäftsstelle neben weiteren zahlreichen Telefongesprächen statt. Die ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater stammen selbst aus dem Bereich der Landwirtschaft. Sie haben eine Ausbildung in Gesprächsführung und Beratung absolviert. Die Kosten für die LFB übernimmt großteils die Diözese Würzburg. Außerdem unterstützt das bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten die LFB finanziell.
bs (POW)
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