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Not sehen und helfen

Feierlicher Gottesdienst zum Wallfahrtstag der Förderschulen mit über 700 Kindern und Jugendlichen – Weihbischof Helmut Bauer: Wohl fühlen unter Gottes guten Händen

Würzburg/ Aschaffenburg/ Bad Kissingen/ Elsenfeld/ Gerolzhofen/ Haßfurt/ Hohenroth// Karlstadt/ Kitzingen/ Lohr am Main/ Oberlauringen/ Schweinfurt/ Unsleben (POW) Weihbischof Helmut Bauer lässt sich beim Einzug sichtlich Zeit: Ein Händeschütteln da, ein freundliches Kopfnicken dort, ein Kreuzzeichen auf die Stirn für einen kleinen Jungen im Rollstuhl. „Schön, dass ihr gekommen seid“, ruft er den jungen Gottesdienstbesuchern im Vorbeigehen zu: Der Wallfahrts-Wortgottesdienst für Förderschulen am Donnerstag, 6. Juli, ist von Beginn an etwas Besonderes. Mehr als 700 Kinder und Jugendliche und gut 200 Lehrer, Eltern und Erzieher aus dem ganzen Bistum Würzburg feiern mit dem Weihbischof ein Fest für die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan. Weihbischof Bauer begrüßt alle Schulen einzeln. Die Schüler aus Aschaffenburg, Bad Kissingen, Elsenfeld, Gerolzhofen, Haßfurt, Hohenroth, Karlstadt, Kitzingen, Lohr am Main, Oberlauringen, Schweinfurt und Würzburg danken es ihm mit tosendem Beifall.

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter verdeutlichen Darsteller aus der Dorfgemeinschaft Hohenroth in einer aktualisierten Version: Ein Kaufmann wird von Kriminellen mit einem Holzknüppel niedergeschlagen und ausgeplündert. Hilflos liegt er am Boden. Zwei Frauen kommen des Wegs, übersehen ihn absichtlich oder leisten einfach keine Hilfe. Schließlich kommt ein Mann des Wegs, richtet den Verletzten auf, versorgt seine Wunden und bringt ihn in ein Gasthaus, wo er dem Wirt Geld gibt und ihn mit der Pflege des verwundeten Mannes beauftragt. Das 25 Personen starke Orchester aus der Dorfgemeinschaft Hohenroth liefert die Begleitmusik zum Szenenspiel: Stakkatoklänge zum Überfall, sanfte Melodien, als die Hilfe kommt. „Jesus streckt uns in der Darstellung im Chorraum des Doms die Hände entgegen, er will uns helfen und nahe sein“, sagt der Weihbischof, nachdem zuvor die Schüler auf vielfältige Weise gezeigt haben, dass sie mit ihren Händen Gutes tun wollen – wie der Mann aus Jesu Erzählung.

Da erklingt das Lied vom guten Samariter, und alle im Dom singen laut den Refrain mit: „Ich will es genauso tun und helfen, wo ich kann.“ Zwei Mädchen aus Aschaffenburg bringen in ihrem Tanz zum Lied „Wunder geschehen“ das Gleichnis mit dem Liedtext von Nena in Verbindung. Schüler der Christopherus-Schule verteilen duftende Tupfer und erzählen davon, wie sie mit Straßenmusik in der Würzburger Fußgängerzone 75 Euro für ein Hilfsprojekt gesammelt haben.

Schüler des Würzburger Blindeninstituts singen von Mozarts Kleiner Nachtmusik und zeigen eine Weltkarte, die sie selbst gebastelt haben und anhand derer die Internationalität der Schulfamilie deutlich wird. Die Elsenfelder Richard-Galmbacher-Schule singt und tanzt zum Lied „Unsere Hände sind eine starke Brücke“. „Zwischen Nüdlingen und Bad Kissingen wird ein Radfahrer angefahren“, beginnt die aktualisierte Version der Samariter-Geschichte, wie sie die Saaletalschule vorträgt. Die Schüler vom Förderzentrum Unsleben zeigen stolz die Holz-Mobiles, die sie in der Werkstatt gebaut haben. Zwischen allen Vorführungen singen alle immer wieder das Lied, das Leitmotiv des Gottesdienstes ist: „Meine Hände tun etwas Gutes, guter Gott, schau, was ich kann. Schau meine Hände an.“

Nach so viel anschaulicher Predigt der Schüler, fasst sich der Weihbischof in seiner Predigt besonders kurz: „Ihr zeigt: Eure Hände sind nicht zur Faust geballt, sondern offen, um anderen zu helfen. Und manchmal sind wir es, die Hände brauchen, die uns führen. Fühlt euch wohl unter Gottes guten Händen“, ruft er den Kindern und Jugendlichen zu und erteilt den Schlusssegen.

Nach dem Gottesdienst gibt es im Kreuzgang Würstchen und kalte Getränke. Weihbischof Bauer ist immer wieder umlagert von Jugendlichen, die sich mit ihm fotografieren lassen wollen. Nebenan trägt die Blaskapelle der Lebenshilfe Haßberge – zwischendurch dirigiert vom Weihbischof – zünftige Marschmusik und Walzerklänge vor. Der Schneewalzer bringt wenig Abkühlung, wird aber mit viel Applaus bedacht: In Sachen Freude sind die vermeintlich Schwachen an diesem Nachmittag ganz groß.

(2806/1004; E-Mail voraus)