Würzburg/Hofheim (POW) Katholiken im Bistum Würzburg machen gegen den Werbeslogan „Weihnachten wird unter dem Baum entschieden“ der Elektro-Kaufhauskette „Media-Markt“ mobil. Bundesweit mehr als 19.500 Personen haben sich bislang der von der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) gestarteten Gegenkampagne „Weihnachten wird in der Krippe entschieden“ im Sozialen Netzwerk Facebook angeschlossen. Norbert Becker, Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft Hofheim, hat darüber hinaus einen Musterbrief, mit dem sich Christen über die Werbung beschweren können, auf dieser Facebook-Seite veröffentlicht.
Der Priester lädt dazu ein, das Musterschreiben per E-Mail an die Media-Markt-Zentrale zu verschicken. „Mich hat der Spruch ‚Weihnachten wird unter dem Baum entschieden‘ genervt“, sagt Becker. Deswegen habe er zunächst einen Impuls auf der Homepage seiner Pfarreiengemeinschaft veröffentlicht. Als dann die Facebook-Aktion der KLJB sich des Themas angenommen hat, sei er erfreut gewesen. „Ich bin offensichtlich nicht der Einzige, der sich über diese Form der Werbung aufregt, die nur den Konsum im Blick hat.“ Für Becker steht die kritisierte Werbung in einem tragischen Widerspruch zur zentralen Botschaft von Weihnachten: „Gott wird Mensch im einfachen und armen Kind in Stall, um gerade in der Einfachheit seine Liebe zu zeigen. Gott wird arm, um sich so mit den Armen zu solidarisieren und auch unseren Blick auf die Armen zu lenken“, heißt es in dem Beschwerdebrief.
In einer ersten Antwort auf Beckers Schreiben bedauert das Unternehmen, „dass Sie die neue Kampagne geschmacklos und unangemessen empfunden haben. Wir möchten Ihnen versichern, dass wir auf keinen Fall den Eindruck vermitteln möchten, auf Kosten des christlichen Glaubens eine Umsatzsteigerung erzielen zu wollen.“ Vielmehr liefere der Slogan „charmant und zugleich amüsant“ den Beweis, dass Weihnachten das Fest der Freude sei.
mh (POW)
(5011/1322; E-Mail voraus)