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Interview mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann kurz vor Abschluss des Weltjugendtags in Madrid

„Der Jubel soll sich nach Deutschland fortsetzen“

Madrid/Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann war nach Köln 2005 und Sydney 2008 zum dritten Mal beim Weltjugendtag dabei. Zwei Katechesen mit Jugendlichen standen in Madrid auf seinem Programm. Weiter feierte er die Gottesdienste mit Papst Benedikt XVI. mit. In folgendem Interview erzählt er, wie er die Tage in Madrid empfunden hat.

POW: Herr Bischof Hofmann, welche Bilanz ziehen Sie kurz vor Abschluss des Weltjugendtags 2011?

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: Es war ein großes, fröhliches Glaubensfest. Die internationalen Jugendlichen haben Madrid geprägt. Die Freude war überall zu spüren. Besonders beeindruckt hat mich, mit welcher Intensität die Jugendlichen in der Katechese bei der Sache waren. Die Kirche war jedes Mal voll, und sie haben sich sehr ernsthaft mit Glaubensfragen und der Suche nach Jesus auseinandergesetzt. Dabei haben sie in diesen Tagen auch manche Opfer gebracht, waren zum Beispiel nicht immer ideal untergebracht.

POW: Was haben Sie aus der Begegnung mit den Jugendlichen gelernt?

Bischof Hofmann: Dass das Gespräch mit jungen Leuten gesucht werden muss. Sie verstehen dann auch, dass die Kirche nicht alles ändern kann so wie manche von ihnen das vielleicht möchten. Aber die Jugendlichen müssen ihre Nöte artikulieren dürfen. Mir haben junge Pilger etwa in der Katechese gesagt, dass sie es gut fänden, wenn die Bischöfe sich häufiger in der medialen Öffentlichkeit zeigen und sich zum Beispiel prominenter für die sozial Schwächeren einsetzen würden.

POW: Welche Bedeutung hat Papst Benedikt XVI. für die jungen Katholiken?

Bischof Hofmann: Er steht ganz hoch im Kurs bei den Weltjugendtagsteilnehmern. Deshalb leiden sie auch, wenn es – wie etwa hier in Madrid – Proteste gegen den Besuch gibt. Der Papst repräsentiert für sie die Kirche in der ganzen Welt, ist der Nachfolger Petri auf Erden. Bei den Veranstaltungen hat man auch gesehen, wie gut dem Papst die Anerkennung durch die Jugendlichen getan hat. So eine Reise mit vielen offiziellen Terminen ist ja sehr anstrengend für ihn. Umso mehr hat er sich über ihren Applaus und Jubel gefreut, es ging jedes Mal ein Lächeln über sein Gesicht.

POW: Papst Benedikt wird in einigen Wochen nach Deutschland kommen. Er besucht die (Erz-)Bistümer Berlin, Erfurt und Freiburg. Was nehmen Sie dafür vom Weltjugendtag mit?

Bischof Hofmann: Ich hoffe, dass der Jubel von Madrid sich bis nach Deutschland fortsetzt.

Interview: bs, POW